Bergmannsverein General Blumenthal
Tagesausflug II an die Mosel mit Besuch des Deutschen Ecks in Koblenz. Weiterfahrt  nach Briedel mit Verköstigung am 23. Oktober 2021.
Unser Tagesausflug am Samstag, dem 23. Oktober 2021 nach Koblenz und zum Weinort Briedel

Einen Tag zu früh begann unser Tagesausflug, nämlich am Samstag, denn am Sonntag, dem 24. Oktober zeigte sich der „Goldene Oktober“ in seiner herrlichen Pracht mit blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein.
Doch die 29 Bergkameradinnen, Bergkameraden und Gäste machten den  Samstag zu einem wunderschönen Ausflug durch gute Laune, witzige und muntere Sprüche und Gespräche.
Überpünktlich bereits um 8.29 Uhr bewegte unser Fahrer Andreas den Reisebus in Richtung Autobahn und damit nach Koblenz. Wenn auch der Einstieg bei lichtem Nebel und Beinaheregen
erfolgte, so war bald der Bus voller munterer Gespräche erfüllt. Laut ADAC sollte der Herbsturlaubsverkehr an diesem Wochenende durch Ende und Beginn der Herbstferien in den  verschiedenen Bundesländern noch einmal einen Höhepunkt erreichen, doch blieben wir davon verschont.
Und schon hinter Köln haben die ersten zaghaften Sonnenstrahlen die Wolkendecke aufgebrochen und bei trockenem Wetter erreichten wir die kreisfreie Stadt Koblenz, die 113 000 Einwohner zählt.
Der ursprüngliche lateinische Name Confluentes ( deutsch: die Zusammenfließenden) leitet sich von der Lage der Stadt an der Mündung der Mosel in den Rhein am Deutschen Eck ab.  
Unser erstes Halt am Rheinufer ganz in der Nähe der Talstation der Seilbahn lud zum traditionellen Sektfrühstück ein. Brötchentüte und Becher mit Sekt, Limo oder als Mix – auch als Nachtrunk erhätlich-  wurden mit Dank entgegengenommen.
Die kurze Freizeit nutzten alle zum Rundgang.
Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck wurde 1897 fertiggestellt und war für fast alle das Ziel Nummer Eins. Das „Deutsche Eck“ erhielt seinen Namen durch den Deutschen Orden ( auch Deutschritterorden) im Jahre 1216, als dieser sich am Zusammenfluß von Rhein und Mosel ansiedelte.
Auf dieser Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein wurde im Jahre 1897 das monu-mentale Reiterstandbild des ersten deutschen Kaisers, Wilhelm I. (*22. März 1797, † 9. März 1888 ), errichtet. Das Denkmal wurde am 31. August 1897 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn) eingeweiht. Das Denkmal ist 37 Meter hoch, wobei 14 Meter auf das Reiterstandbild entfallen, bei einem Gewicht der Bronzestatue von 63,5 Tonnen. Im März 1945 wurde das Denkmal von einer amerikanischen Granate getroffen und vollständig zerstört. 1990 wurde das Reiterstandbild vom Düsseldorfer Künstler Raimund Kittel (*1933) rekonstruiert. Da neue Reiterstandbild wurde am 2. September 1993 wieder auf den Sockel gehoben.
Eine große Anziehungskraft strahlt auch die Festung Ehrenbreitstein aus. Sie ist eine seit dem 16. Jahrhundert bestehende Befestigungsanlage. Von der preußischen Armee wurde die Festung Ehrenbreitstein bis 1918 militärisch genutzt. Heute ist sie Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz und beherbergt das Landesmuseum Koblenz, die Koblenzer Jugendherberge und verschiedene Verwaltungsstellen.
Zur Bundesgartenschau 2011 wurde die Rheinseilbahn als Attraktion und umweltfreundliche Verkehrsverbindung gebaut. Das weit auseinanderliegende Ausstellungsgelände auf dem Ehrenbreitstein und dem Deutschen Eck auf der anderen Rheinseite sollte miteinander verbunden werden, damit die Besucher bequemen Zugang zu beiden Kernbereichen hatten. Um den UNESCO-Welterbe-Status als „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“ nicht zu gefährden, sollte die Seilbahn 2013 wieder abgebaut werden. Erst auf der 37. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees im Jahre 2013 wurde der Betrieb bis zum Jahr 2026 erlaubt. Mit diesem Jahr endet auch die technische längsmögliche Betriebsdauer.
Nur einige Wenige haben den Seilbahnausflug unternommen, denn es war nur ein kurzer Aufenthalt geplant. Es konnte auch nur die aus Holz erbaute Plattform aufgesucht werden. Auch heute bei nicht klarem Wetter war der Blick atemberaubend wo Rhein und Mosel sich vereinen. Die Festung Ehrenbreitstein konnte leider nicht besucht werden, konnte aber durch die Seilbahn optimal erschlossen werden.
Dann ging es mit 4,5 m/s Fahrgeschwindigkeit die 890 Meter lange Dreiseilumlaufbahn hinunter und haben dabei 112 Höhenmeter verloren. Für die Nutzung der 3,5 Tonnen schweren Seilbahnkabinen ist jetzt das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes verpflichtend und die Personenzahl ist von 35 auf 12 Personen reduziert. Da die Kabinen auf zwei 54 mm dicken Tragseilen liegen, haben sie eine hohe Windstabilität. Das Zugseil als drittes Seil wird von einem 956 kW E-Motor angetrieben und bewegt 18 Kabinen. Die Seilbahn Koblenz ist Deutschlands erste Dreiseilumlaufbahn und hat eine Beförderungsleistung von 7 600 Personen pro Stunde ( 3 800 Personen pro Stunde in jeder Richtung ) die deutschlandweit größte Leistungsfähigkeit. 
Um 12.30 Uhr ist Abfahrt Richtung Briedel. Schon bald im Moseltal unterquerten wir die Moseltalbrücke. Die Autobahnbrücke der A61 ist 935 Meter lang und 136 Meter hoch und ruht auf fünf Pfeilern. Das längste zu überbrückende Feld beträgt dabei 218 Meter. Die Verkehrsfreigabe erfolgte im Dezember 1972 bei einer Bauzeit von 4 Jahren. Seitdem verbindet die Balkenstahlbrücke den Hunsrück mit der Eifel und überspannt das Moseltal. Ebenfalls als Balkenbrücke konstruiert mit zehn Pfeilern ist die Hochmoseltalbrücke. Die sich weit im Westen von Rheinland-Pfalz befindet. Die Straßenbrücke führt die Bundesstraße 50 über das tief eingeschnittene Moseltal zwischen Ürzig und Zeltingen-Rachingen in maximal 158 Meter Höhe und quert die Mosel bei Flußkilometer 120,8. Die Eröffnung der 1 702,35 Meter langen Stahlbalkenbrücke erfolgte am 21. November 2019 nach einer achtjährigen Bauzeit.
Immer der Mosel entlang mit ihren prächtigen gelbleuchtenden Weinbergen und den vielen kleinen historischen Städtchen gings weiter Richtung Briedel.
Der Weinbau an der Mosel ist bei über 60 Prozent Hangneigung eine echte Herausforderung. Er erfordert einen enormen Arbeitseinsatz. Und dann sah man Trassen, die aussahen wie die Flurbahn von Klöckner-Becorit oder Schienen einer Einschienen-Hängebahn von Scharf, aber ohne Seile. Es sind Monorackbahnen, die aus einem Vierkantrohr bestehen, an dessen Unterseite eine Zahnstange aufgeschweißt ist. Das Rohr ist auf Stützen gelagert, die in einem Abstand von einigen Metern angebracht werden. Als Fahrzeug kommen Monorack-Traktoren zum Einsatz, die als Diesel-, Benzin- und Elektroantrieb vorkommen. Die Monorackbahn, die gezielt im Steillagen-Weinberg eingesetzt wird, um dort die Arbeit des Winzers zu erleichtern. Der Winzer kann sich selbst oder die im Weinberg benötigten Materialien befördern und spart Zeit und Kraft.
Der Zielort Briedel liegt auf der gegenüberliegenden Seite von Cochem direkt an der Mosel. Der Weinort mit ca. 900 Einwohnern ist wunderbar in 118 Meter Höhe gelegen im Herzen der Mittelmosel. Bei unserer Ankunft in der Weinstube wurden wir herzlich von Herrn Michael Goeres begrüßt und nahmen unsere Plätze ein. Das Familienunternehmen, so betont Michael Goeres, hat jede Generation die Familientradition fortgeführt und gleichzeitig das Weingut mit neuen Ideen und neuen Wissen bereichert und weiter entwickelt. 
Es gab als Grundlage zur Weinprobe ein Buffett mit Kartoffel- und Nudelsalat, Kotelett und Frikadellen, mehrere Salate, verschiedene Wurstsorten, wenige Käsesorten und eine größere Anzahl von verschiedenen Broten. Eine Weinprobe ist immer eine spannende Angelegenheit. Dem Anfänger bietet sie eine gute Gelegenheit mehr über Weine und über den eigenen Geschmack herauszufinden und dem Weinprofi willkommener Anlaß noch intensiver seine Geschmacksrezeptoren wahrzunehmen und sein Genussempfinden zu erhöhen.
Die Weinprobe wurde sehr individuell gehandhabt. Von Tisch zu Tisch befragte und bewirtete unser Winzer Herr Goeres seine Gäste und somit jeden einzelnen Weinverkoster. Und so kam mancher  Tisch auf bis zu 10 verschiedene Weine und dazu kamen noch die Edelbrände. Zwischendurch konnte man unterschiedliche Brotsorten, Käse und Mineralwasser zur Neutralisation zu sich nehmen.
Für Interessierte gab es eine Führung im Keller zur Weinherstellung von der Ernte bis zum Trinken (Genießen). Fachbegriffe wie Traubenlese, Selektion, Maische, Entrappers, Tannine, Fermentieren, Schönen konnten hier erklärt werden. Die Lagerung in Edelstahlbehältern ist langlebiger und pflegeleichter als in den klassischen Holzfässern.
An der Verkaufstheke herrscht Hochbetrieb, denn jeder hat sein Lieblingsgetränk gefunden und möchte etwas davon nach Hause nehmen. Um 18.00 Uhr ist Abfahrt nach Recklinghausen. Ein Hoch auf die Reiseleitung riefen die Teilnehmer für diesen schönen Tag und die außergewöhnliche Weinprobe, bevor sie Platz im Bus nahmen. Kurz nach 21.00 Uhr steuerten wir unser Vereinshaus an und haben einen schönen Tagesausflug erleben dürfen.

Manfred Scherschel, 2. November 2021
Copyright © 2000 by Helmut Müller