Bergmannsverein General Blumenthal
Tagestour zum Schloß Nordkirchen am 12. September 2020
Wir mussten unseren diesjährigen Tagesausflug am Samstag, dem 12. September 2020 an den aktuellen Covid 19 – Beschränkungen ausrichten. Ein bisschen ungewohnt war es schon, als am Mittag bei herrlichem Wetter 25 Mitglieder in den großen weißen Reisebus steigen. So gab es neben Desinfektionsmittel eine feste Reihenfolge beim Ein- und Aussteigen und eine Sitzordnung. Am Sitzplatz angekommen konnte man den Mundschutz herunternehmen. Die Tagesfahrt startete um 12.30 Uhr  von der bekannten Abfahrtstelle TBW.
Nicht zum schönsten Bergwerk des Ruhrgebietes, der Schachtanlage Zollern in Dortmund-Bövinghausen geht unsere Reise, sondern zum Schloss Nordkirchen im südlichen Münsterland, Kreis Coesfeld. Es ist das größte Wasserschloss in Westfalen. Wegen seiner baulichen Ausmaße und der barocken Gestaltung, aber auch wegen der eindrucksvollen Landschafts- und Gartenkunst im angrenzenden Schlossgarten, gilt Schloss Nordkirchen auch als „Westfälisches Versailles“.
Auf dem Parkplatz vor dem Schloss angekommen gab es eine Überraschung. Ein Sektempfang im Freien organisiert von Hans-Jürgen Rüping, der als mobiler Barkeeper unterstützt vom 1. Vorsitzenden Kurt Tschirch sich repräsentierten.
Hier in Nordkirchenwerden Diplom-Finanzwirte ausgebildet, die dann überwiegend in den Finanzämtern des Landes zum Einsatz kommen.
Nun begann unser Rundgang um die Gartenanlagen sowie das Schloss von außen zu besichtigen.
Beim Spaziergang erblickt man schon von Weitem den prächtigen barocken Schlossbau, der 1734 nach Umbau des ursprünglichen Wasserschlosses aus dem 16. Jahrhundert fertiggestellt wurde. Nach Abschluss der Arbeiten im Jahre 1734 zählte der Schlossgarten mit seinen weit über 100 Skulpturen zu den berühmtesten Gärten Europas. 1949 mietete das Land Nordrhein-Westfalen das Schloss an und betrieb in den zwischenzeitlich einsturzgefährdeten Schlossgebäuden nach einer ersten Renovierung ab 1950 seine Landesfinanzschule. Seit 1950 ist also  in dem Schloss und seinen Wirtschaftsgebäuden die Hochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen (HSF) unter-gebracht. Die HSF ist eine Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und dient der Ausbildung von Anwärtern für den gehobenen Dienst in der öffentlichen Verwaltung. Hier werden Diplom-Finanzwirte ausgebildet, die dann überwiegend in den Finanzämtern des Landes zum Einsatz kommen.
1958 erwarb das Land Nordrhein-Westfalen die gesamte Anlage und startete eine aufwendige und sehr erfolgreiche Restaurierungsmaßnahme. Schloss und Park wurden von der UNESCO als „Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ für schutzwürdig erklärt. Die Schlossgebäude sind von einem rund 172 Hektar großen Schlosspark umgeben. Das Schloss und seine Umgebung üben zu jeder Jahreszeit ihren ganz besonderen Reiz aus. Und an diesem wunderbaren sonnigen Tag wie heute mit einem strahlend blauen Himmel ist alles in ein goldenes Licht getaucht. Wir waren nicht die Einzigen, die heute den schönen Tag im Park genießen möchten und so wurde es doch etwas zu voll, denn auch Hochzeitgesellschaften mit ihren Hochzeitsfotografen, der die vielen großen und kleinen Augenblicke mit der Kamera einfängt, waren anwesend.
Noch bevor wir diese Anlage abgelaufen hatten konnten wir die Wasserfontäne am Chinesen-brunnen bewundern. Wegen der damit verbundenen breiten Wasserstreuung wird sie heute aber nur bis zu einer Höhe von maximal sieben Meter betrieben von ehemals 10 Metern.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Schloss seit Jahren auch als Mekka für Brautpaare, die sich in der Schlosskapelle das Ja-Wort geben. Bis zu 500 000 Besucher, die Schloss und Park Nord-kirchen jährlich sich ansehen und aufsuchen und rund 400 Hochzeiten sprechen für den Bekannt-heitsgrad.
Am Bus angelangt setzten wir unsere Tagesfahrt fort. Unser nächstes Ziel war die Ortschaft Hullern und hier hatte Bergkamerad Hans-Jürgen Rüping das Landgasthof Heimingshof für das Abendessen ausgesucht. Hans-Jürgen Rüping hatte für das Essen gesorgt. Nach einigen Getränken nach dem Essen wurde es Zeit zur Abreise und wir erreichten gegen 21.00 Uhr unsere Ausstiegsstelle am TBW.
Heute lag die Last der Gestaltung des Tagesausfluges auf den Schultern von Hans-Jürgen Rüping, der mit Bravour alle Probleme mit Ansteuern der Ziele, das Aussuchen des Restaurants mit leckerem Abendessen und das damit verbundene Management hervorragend meisterte und kräftiger Beifall folgte, als unser 1. Vorsitzender Kurt Tschirch sich für die gut gelungen Tagesfahrt bedankte.

Manfred Scherschel
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