Noch immer zeigt sich weltweit keine Bewegung beim Verbrauch an primärer Energie. Erst gegen Ende des
Jahres läuft die Konjunktur durch eine international etwas bessere Auftragslage bei der eisenschaffenden
Industrie wieder langsam an.
Maßgeblich beeinflußt durch die schwache Weltwirtschaft, geht die Steinkohlenförderung um weitere 0,7% auf
3,4 Mrd t zurück.
Stillegungsmaßnahmen in den kohleproduzierenden Ländern in Westeuropa - insbesondere in Großbritannien
und Deutschland - bringen merkliche Fördereinschränkungen. Dagegen weitet die Volksrepublik China - der
größte Produzent und Verbraucher von Steinkohle - die Förderung um 45 Mio t aus. Zu wenig, um auch nur den
stark wachsenden Bedarf in diesem Land zu decken. Der Weltkohlenmarkt folgt der Entwicklung beim
Verbrauch. Weiterhin werden nur etwa 10% der Weltsteinkohlenförderung gehandelt.
Die Europäische Union ist zu fast zur Hälfte von Energieimporten abhängig. Am 30. Dezember beschließt die
Europäische Kommission ein neues Beihilfesystem für den europäischen Steinkohlenbergbau mit einer
Laufzeit von 9 Jahren. Dabei setzt man ständig sinkende reale Produktionskosten voraus. Ziel ist letztlich der
Abbau von Subventionen für die Kohle.
In der Bundesrepublik Deutschland verzeichnet man in den alten Bundesländern trotz der wirtschaftlichen
Rezession einen leicht erhöhten Bedarf an Primärenergie. Die neuen Bundesländer melden weiterhin
Verbrauchsrückgang - bedingt vor allem durch die wirtschaftliche Umstrukturierung. Die weitere Rückführung
des deutschen Stein- und Braunkohlenbergbaus läßt die Abhängigkeit von Importen auf nun 56% steigen. Die
Bundesregierung beschließt im Dezember ein "Artikelgesetz", das die Sicherung der Elektrizitätsversorgung
durch den Einsatz heimischer Steinkohle nach Auslaufen des Jahrhundertvertrags ab 1996 bis zum Jahr 2005
und zugleich eine Änderung des Atomgesetzes regelt. Zuschüsse der öffentlichen Hand gehen dann direkt an
die Bergbauunternehmen. Bergbau und Elektrizitätswirtschschaft sollen neue und langfristige Verträge über die
Kohlelieferungen abschließen.
Die Ruhrkohle AG steht im Kernbereich Bergbau im Zeichen der weiter rückläufigen Entwicklung bei der
Stahlindustrie. Hohe Absatzverluste - besonders an Kokskohle und Koks - und höhere Bestände zwingen dazu,
die Verbundmaßnahmen aus dem Ruhrkohle-Bergbaukonzept 1991 bereits zum Jahreswechsel 1993/1994
vorzuziehen und abzuschließen, also dreieinhalb Jahre früher als geplant.
Das bedeutet im einzelnen:
– Organisatorischer Zusammenschluß der Bergwerke Haus Aden und Monopol sowie auch
der Bergwerke Hugo und Consolidation am 01.Januar.
– Organisatorischer Verbund der Bergwerke General Blumenthal und Haard am 01. Juli.
– Technischer Verbund der Bergwerke Friedrich Heinrich und und Rheinland am 01. Juli
mit Aufgabe des Förderstandorts Pattberg zum 31. Juli.
– Technischer Verbund der Bergwerke Hugo und Consolidation am 01.Oktober.
Am 01. Juni geht das EBV-Bergwerk Westfalen, für das die Ruhrkohle AG bisher die Betriebsführung hatte, in
das Eigentum der Ruhrkohle AG über.
Am 08. März erfolgt die Inbetriebnahme der zweiten Batterie und der Kokstrockenkühlung auf Kaiserstuhl III in
Dortmund.
Man beginnt am 01. April mit der Stillegung der Zentralwerkstatt Zollverein in Essen. Die Kokerei Zollverein in
Essen schließt mit Ablauf des Monats Juni.
Am 31. Oktober wird ein Teil der Kokerei Hassel in Gelsenkirchen stillgelegt.
Die Ruhrkohle AG nimmt die Förderung (ab 01. Juni einschließlich des Bergwerks Westfalen) um 4 Mio t auf
41,9 Mio t zurück, kann aber trotz eingelegter 8 Kurzarbeitstage nur 41,6 Mio t an Kohle, Koks und Briketts
absetzen.
Die hohen Absatzverluste sowie die Rücknahme der verbliebenen Menge von 0,3 Mio t aus der Nationalen
Kohlenreserve treiben die Haldenbestände auf nunmehr 18,6 Mio t.
Im Mai gründet die Gesellschaft die Bahn und Hafen Vertriebs GmbH. Es bestehen Bestrebungen, das 600 km
lange Schienennetz, die 140 Lokomotiven, die 1.400 Waggons sowie die Leistungen der RAG-Bahn- und
Hafenbetriebe auch für Dritte nutzbar zu machen. Man glaubt sogar, über die jetzt tätigen rd. 1.500 Mitarbeiter
hinaus neue Arbeitsplätze schaffen zu können.
Die Ruhrkohle AG leistet nach wie vor einen wichtigen Beitrag für die deutsche Volkswirtschaft. Im Berichtsjahr
beträgt das Einkaufsvolumen 7,1 Mrd DM. An die im Ruhrgebiet ansässigen Industrie und die
Dienstleistungsunternehmen gehen Aufträge in Höhe von 6 Mrd DM.
Der Aufsichtsrat der Ruhrkohle AG stimmt Mitte Dezember der Rücknahme der Förderkapazität um weitere 3
Mio t zu. Das bedeutet den Verlust von ca. 6.000 Arbeitsplätzen. Über die von der Gewerkschaft angestrebten
Einführung der 4-Tage-Woche gibt es noch keine Einigung.
Ende des Jahres fördern noch 13 Bergwerke.
Am 01. Januar wird Prof.Dr. rer.oec. Harald B.Giesel in den Vorstand der Gesellschaft berufen.
Am 12. April verstirbt der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Ruhrkohle AG, Klaus Piltz, bei einem
Lawinenunglück in Tirol. Sein Nachfolger wird ab 19. Mai Ulrich Hartmann, Vorsitzender des Vorstandes der
VEBA AG.
Der Leiter des Landesoberbergamts Nordrhein-Westfalen, Leitender Bergdirektor Helmut Schelter, geht mit
Ablauf des Jahres in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Dr. Hilmar Fornelli.
Das Bergwerk Blumenthal/Haard hat nun eine Jahresproduktion von mehr als 3,7 Mio tvF. Die
Untertageleistung nähert sich der Marke von 5 tvF/MS. Der Bergeanteil in der Rohförderung allerdings erreicht
mit 48,9% einen Spitzenwert. Auch das buchmäßige Ergebnis hat wieder ein negatives Vorzeichen.
Am 01. Januar erfolgt die verwaltungstechnische Zusammenlegung der beiden Bergwerke. Horst Schurian
(General Blumenthal) und Manfred Köppler (Haard) sind zunächst gleichberechtigte Betriebsdirektoren für das
Personal- und Sozialwesen. Horst Schurian geht jedoch wenige Monate später in den Ruhestand (s.u.).
Zum Jahresanfang erhöht man die Anzahl
der persönlichen Freischichten auf jährlich
16. In diesem Jahr gibt es keine tarifliche
Anhebung der Löhne und
Gehälter.Lediglich die Anzahl der
persönlichen Freischichten wird ab Anfang
März nochmals auf 22 im Jahr
aufgestockt.
In den ersten Wochen des Berichtsjahres
ruft man die Abteilung
DNB/Sonderprojekte ins Leben.
Schwerpunkt des Aufgabenbereichs ist
die Planung des Anschlußbergwerkes
Olfen. Die Leitung liegt in den Händen von
Dipl.-Ing. Josef Einhäuser.
Die Abteilung AOD/EDV-Technik wird von Elektro-Fahrsteiger Michael Kubos geleitet.
Beim Tieferteufen des Schachtes Blumenthal 6 beginnen nun die Arbeiten im Schacht selbst. Zur Herstellung
des Großbohrloches von der 9. bis zum Sumpf der 7. Sohle stellt man im Januar auf der 9. Sohle eine
elektrohydraulische Großlochbohrmaschine der Firma Turmag (Sprockhövel) vom Typ EH 1200 auf. Die
Zielbohrung erreicht nach 48 m die teilweise verbrochene alte 8. Sohle und wird nach Verfüllung der Hohlräume
mit Blähbeton dann bis zum Schachtsumpf der 7. Sohle hochgebracht. Nach 2 Erweiterungen auf 1.400 mm
Bohrlochdurchmesser sind die Arbeiten im März beendet.
Mitte März wird auch im Rahmen der Förderumstellung die Koepe-Förderung ausgebaut und die Einbobinen
-Fördermaschine mit einer Antriebsleistung von 2x800 kW installiert. Mitte August sind die
Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen. Der Schacht wird nun gesümpft und um 30 m geteuft, um den Einbau
der Arbeitsbühne und der Greiferanlage zu ermöglichen. Die Firma Deilmann Haniel beginnt Anfang Oktober
mit dem Teufen auf Großbohrloch. Beim Durchteufen des Blumenthaler Hauptwechsels machen größere
Auskesselungen intensivere Stoßsicherungsmaßnahmen erforderlich. Mitte Dezember ist die 9. Sohle erreicht
und die Herstellung der Schachtglocke in diesem Niveau wird in Angriff genommen.
Im Bestreben, die Mitarbeiter sicherer im Straßenverkehr zu machen und damit auch die sog. Wegeunfälle zu
reduzieren, führt der ADAC auf Intervention des Bergwerks am 13. Februar erstmals ein
PKW-Sicherheitstraining durch. In der Folgezeit finden weitere Übungen dieser Art statt.
Der 1989 eingerichtete Pendelzugverkehr auf der 3. Sohle des Baufeldes Haltern mit je einer DIEMA-Lok am
Anfang und Ende des Zuges hat sich bewährt. So erteilt die Bergbehörde nun auch im März die Erlaubnis zum
Betrieb von Pendelzügen mit 2 Batterieloks der Type B 20 LX für 8-Wagen-Züge und mit 2 Verbundlokomotiven
der Type V 48 X für 16-Wagen-Züge. Ab diesem Zeitpunkt werden dort also erstmals Züge mit 16 Wagen
bewegt.
Die Bergbehörde erteilt im gleichen Monat die Erlaubnis zum Betrieb von Ruhrkohle-Einheitslokomotiven (REL
A) auf der 7. ,9. und 11. Sohle des Altfelds Blumenthal. Dieser Loktyp wurde von der RAG bei der Schalker
Eisenhütte gebaut und auch zugelassen. Die neue Lokomotive für 600 mm Spurweite soll bis zum Jahr 1999
die alten Batterieloks ersetzen, weil diese einen wesentlichen Teil der nun gültigen "Technischen
Anforderungen für Grubenlokomotiven" des LOBA NW nicht erfüllen. Die Automatik-Lokomotiven auf der 7.
Sohle sind davon aber nicht betroffen.
Am 28. April gibt es großen Bahnhof: Das Fernsehen sendet live aus dem östlichen Füllort der 3. Sohle des
Schachtes Haltern 1. Der Inhalt der Sendung ist eine Diskussion über die aktuelle Lage des
Steinkohlenbergbaus. Seitens des Bergbaus nehmen daran führende Herren der Ruhrkohle AG - an ihrer
Spitze der Vorsitzende des Vorstands Dr.rer.pol. Heinz Horn -, Direktoren der Hauptverwaltung in Herne sowie
die Direktion und leitende Herren des Bergwerks Blumenthal/Haard teil. Die Diskussion wird vom WDR 3 in der
Abendsendung "mittwochs in" übertragen.
In diesem Monat stirbt ein 39-jähriger Bergmann unter Tage an Kreislaufversagen.
Die Bergleute haben Angst um ihre Arbeitsplätze und
entzünden am 28. April vor dem Bergwerk und auf der
Bergehalde Mahnfeuer, um die Politiker an die Einhaltung
der Kohlevereinbarung aus dem Jahr 1991 zu erinnern.
Gleiches geschieht nochmals im Oktober vor dem Rathaus,
von wo aus sich ein Autokorso zu einer Großkundgebung
am Saalbau anschließt. Nach Angaben von
Regierungssprecher Dieter Vogel sollen die Subventionen
für die Verstromung von Steinkohle ab 1997 auf 7
Milliarden DM gekürzt werden. Ob ein Ausgleich über einen
erneuten Kohlepfennig oder über eine Energiesteuer
erfolgen soll, ist noch unklar.
Auch über die Größenordnung der künftig überhaupt noch zu subventionierenden Fördermenge bestehen keine
einheitlichen Vorstellungen. Das bringt Unruhe. Beide Konfessionen solidarisieren sich mit den Bergleuten.
Kirchenglocken läuten. Auf dem Bergwerk Fürst Leopold in Dorsten kommt es zum Streik. In Bonn soll vor dem
Bundeskanzleramt demonstriert werden. Die Polizei verhindert das Eindringen in die Bannmeile. Bergleute
blockieren die B 9. Anfang November sagt Bundeskanzler Kohl Anschlußregelungen zu.
Nach grundsätzlicher Neuorganisation läuft nun der gesamte Materialtransport von über Tage bis vor Ort nach
einem Fahrplan, der in Folge und Kapazität auf den jeweils folgenden Bereich zugeschnitten ist.
So kommt man dem Optimum - nämlich der Bereitstellung des Materials in der benötigten Art und Menge zur
rechten Zeit am rechten Ort - spürbar näher und das recht kostengünstig. Im Baufeld Haard erfolgte vor der
Zusammenlegung der beiden Bergwerke der Materialtransport unter Tage gleislos. Man beginnt hier wieder mit
der Umstellung auf gleisgebundenen Betrieb.
Mitte September wird die Erweiterung der Gasabsaugeanlage auf der Anlage Haltern 1/2 erforderlich.
Ab 01. Oktober werden am Schacht Ewald Fortsetzung 1/3 keine Kohlen mehr gefördert. Die Aktivitäten des
Tagesbetriebes verlagert man nach Schacht 6. Der Platzbetrieb und die Zechenwerkstätten in
Oer-Erkenschwick werden geschlossen.
Ende Oktober erfolgt am Schacht Haltern 2 auf Anforderung der Wetterabteilung die Installation eines dritten
verfahrbaren Grubenlüfters.
Im medizinischen Bereich wird gem.§ 13 der BVOST das gesamte Bestellwesen für Nachuntersuchungen der
Mitarbeiter des Bergwerks Blumenthal/Haard vom Arbeitsschutz auf die Mitarbeiter des Arbeitsmedizinischen
Dienstes übertragen.
Im Juli bauen Industriemechaniker ein Schutzgitter für das Ehrenmal am Lohtor. Es ist nicht das erste Mal, daß
die Ausbildungsabteilung des Bergwerks mit Aufgaben von öffentlichem Interesse betraut wird (s.Chronik 1983
- Turmuhr St.Peter).
Im Oktober startet im Baufeld Haard in Flöz Wasserfall ein Pilotprojekt zur Vergütung des Streckensaumes. Mit
Hilfe eines Mini-Bohrwagens werden bei drehendem Bohren 4 m lange Seilanker am Streckensaum
eingebracht (Flexdrill-Verfahren).
Die Fernfördertechnik beim Baustofftransport (Plempen) wird nun auch im Altfeld angewendet und an Schacht
2/6 über Tage auf den Weg gebracht.
Eine Änderung ergibt sich beim Staubbindeverfahren durch die Umstellung von Paste auf Chlorkalzium-Lauge.
Man beginnt damit Mitte Oktober im Baufeld Haltern, weil dort schon die Silos vorhanden sind.
Ebenfalls im Oktober findet in der Ausbildungsabteilung über Tage ein Praktikum für die Lehrer der
Käthe-Kollwitz -Gesamtschule in Recklinghausen/Süd statt. Eine Woche lang hospitieren 5 Lehrer für jeweils
einen Tag in den verschiedenen Ausbildungssparten.
Im November erhalten das Landesoberbergamt in Dortmund und die Bezirksregierung in Münster die
"Planerische Mitteilung" für die geplanten Aktivitäten im Baufeld Olfen. Erstmals arbeiten hier die beiden
Behörden parallel. Das Baufeld Olfen ersteckt sich von Ahsen bis Seppenrade. Inhalt der Mitteilung ist die
Bekanntgabe der Absicht, in der Zeit von 2007 bis 2030 im Baufeld Olfen Kohle abbauen zu wollen.
Am 20. Dezember stellt die Bergwerksdirektion Blumenthal/Haard die Pläne der Ahsener Bevölkerung in einer
Bürgerversammlung vor.
Streik auf dem Bergwerk Blumenthal/Haard. Am 11. November fährt die Morgenschicht wieder aus. Die
Mittagschicht bleibt am Tage und erst die Nachtschicht nimmt dann ab Mitternacht die Arbeit wieder auf. Grund
der Arbeitsniederlegung ist Unsicherheit, ob die exakt vor 2 Jahren bei der Kohlerunde garantierten
Maßnahmen
– 35 Mio t Kohle für die Verstromung,
– 15 Mio t Kohle für die Stahlindustrie und
– Anschlußregelung für die Zeit nach dem Auslaufen des Jahrhundertvertrages 1995
realisiert werden. Nach der gegenwärtigen Lesart soll dafür künftig lediglich ein Finanzrahmen bestehen. Alle
Bergwerke des nördlichen Ruhrgebietes sind an dieser Aktion beteiligt. In Bonn demonstrieren etwa 200
Bergleute. Auch im Saarland gibt es Protestaktionen.
Mit Ablauf des Jahres werden in den letzten elektrischen Betriebsmitteln - den Kondensatoren für
Blindstromkompensation - die noch vorhandenen PCB-haltigen Öle als Isolierflüssigkeit gegen unbedenkliche
Öle ausgetauscht.
Damit stehen unter Tage keine polychlorierten Biphenyle mehr in Verwendung. Diese Flüssigkeiten entwickeln
im Brandfall bekanntermaßen das hochgiftige Dioxin.
Im Berichtsjahr hat man bei der vorgenommen Bereinigung der Infrastruktur damit begonnen, etwa 50 km an
nicht mehr benötigten Strecken abzuwerfen. Insbesondere sind hier zu nennen:
•Auf der 7.Sohle der 3.Querschlag im Bereich nördlich des Schachtes 7, die 7. Richtstrecke und der 5.
Querschlag nördlich Flöz Johann bis zur 7. Richtstrecke (der Kreisverkehr auf der 7. Sohle ist in diesem
Bereich nicht mehr erforderlich). Das Streckenstück im 5.Querschlag nördlich Flöz Johann bis etwa zum
ebenfalls abgeworfenen Blindschacht 751 soll zur Lagerung von Industrieabfällen genutzt werden
•Auf der 3. Sohle der gesamte 3. Querschlag einschließlich des Blindschachtes 733. Damit ist nun auch der
Rest der 3.Sohle im Altfeld Blumenthal abgeworfen und
•Teile der 1. und 2. Sohle im Bereich der Schachtanlage Ewald Fortsetzung 1/3.
Ebenfalls über den Jahreswechsel hinweg in das Jahr 1994 ziehen sich folgende Maßnahmen:
. • Eine Änderung der Verfahrenstechnik beim Sümpfen von Wasserhaltungen - so an Schacht 8 unterhalb der
3.Sohle und an Schacht Ewald Fortsetzung 1/3 auf der 2. Sohle. Durch die Verwendung einer Kreiselpumpe
anstelle einer bisher laufenden Kolbenpumpe konnte hier die Sümpfzeit von 6 Monaten auf ca.4 Wochen
reduziert werden.
• Eine großräumige Gleissanierung in der 6.Richtstrecke und dem 1. Querschlag auf der 2.Sohle des Baufeldes
Haard. Die zusätzliche Neuorganisation macht die Einsparung von täglich drei Personenzügen möglich.
• Beim Transport von Wasserglas,einem Erstarrungsbeschleuniger bei der Verarbeitung von Baustoffen unter
Tage, beginnt man im Berichtsjahr mit der Verwendung von Mehrwegbehältern und vermindert damit den
Transportaufwand. Auch Hydraulikflüssigkeiten sollen künftig so transportiert werden.
Am 01. Januar wird Obersteiger Thomas Deimel (Logistik) zum Betriebsführer befördert. Ihm zur Seite steht
Dipl.-Ing. Gerd-Dieter Ennulat, der nun den Rang eines Obersteigers hat.
Ebenfalls zu Jahresanfang erhält Fahrsteiger Hendrik Thönelt seine Beförderung zum Obersteiger.
Um Ostern wird dem Werksarzt Ulf Bengtsson Dr.med. Norbert Brosch von der Anlage Haard zur Seite gestellt.
Gleichzeitig wechselt Dr.med. Ingrid Nielsen zur Anlage Haard (Ewald Fortsetzung 1/3) und übernimmt dort die
werksärztliche Betreuung.
Am 31. März beenden der Leiter der Sicherheitsabteilung Günter Appelhans und der Leiter der Abteilung
Arbeitsschutz und Ergonomie Heinrich Schüssleder - beide auf der Anlage Haard - ihre aktive Laufbahn.
Diese Aufgabenbereiche für das Baufeld An der Haard werden nun zusätzlich von der Anlage Blumenthal 2/6
aus vom Leiter der Sicherheitsabteilung, Jörgen Breitenstein, bzw.vom Leiter der Abteilung Arbeitsschutz und
Ergonomie, Horst Köhler, wahrgenommen.
Am 01. April wird Dipl.-Ing. Markus Masuth Betriebsführer in der Abteilung Kohlengewinnung für Betriebsführer
Wolfgang Brandt, der in den Ruhestand geht.
Maschinen-Obersteiger Bernd Blei erhält am 01. Mai seine Beförderung zum Maschinen-Betriebsführer.
Betriebsdirektor für das Personal- und Sozialwesen Horst Schurian geht am 30. Juni in den Ruhestand. Sein
Nachfolger ist Manfred Köppler, der diese Position bis dahin auf der Anlage Haard innehatte.
Zum gleichen Zeitpunkt wird Dipl.-Ing. Hein Müllensieffen - bis dahin Betriebsdirektor für den
Produktionsbereich auf der Anlage Haard - zum Bergwerk Ewald versetzt. Das
Bergwerk Blumenthal/Haard hat fortan mit Dr.-Ing. Reinhard Bassier nur noch
einen Betriebsdirektor für den Bereich Produktion mit Sitz auf der Anlage
Blumenthal. Am 30. Juni wechselt ebenfalls der Leiter der Abteilung
Betriebswirtschaft und Controlling Wolfgang Hoffmann ins Privatleben. Seine
Aufgaben liegen nun in den Händen von Betriebswirtschaftsingenieur Horst
Faber.
Zum 01. Juli übernimmt Dipl.-Ing. Rolf Schellhase die Leitung der Abteilung
Materialwirtschaft von Dipl.-Ing. Walter Erlinghagen, der seine aktive Laufbahn
beendet. Mit Ablauf des Monats Juni geht auch der Leiter der Abteilung
Maschinentechnik (ehem. Mechanisierung), Willi Hohnhorst, in den Ruhestand.
Sein Nachfolger wird Fahrsteiger Werner Drunkenmölle.
Die Abteilung untersteht nun dem Bereich der Maschinenabteilung unter
Tage.
Auch Fahrsteiger Joachim Schulz wechselt am 01. Juli ins Privatleben. Er
übergibt die Abteilung Betriebsstudien und Gedingewesen an Dipl.-Ing. Peter
Jendreiko.
Zu diesem Zeitpunkt beendet auch Elektro-Obersteiger Heinz Winkler seine aktive Laufbahn. Die von ihm
bisher betreute Stabsabteilung DTE/Elektrotechnik geht im Rahmen einer Neuorganisation in das
Aufgabengebiet der Betriebsführerabteilung Elektrotechnik unter Tage über.
Am 30. September wechselt Dipl.-Ing. Josef Einhäuser ins Privatleben. Die Abteilung DNB/Sonderprojekte
wird aufgelöst. Die anstehenden Aufgaben werden der Abteilung DUB/Bergmännische Unternehmerarbeiten
und Sonderprojekte zugeordnet. Der Leiter der Abteilung, Dipl.-Ing. Dirk Sonnenfeld, wird stellvertretender
Stabsstellenleiter.
Auch Dipl.-Ing. Norbert Schade scheidet mit Ablauf des Monats September aus und legt die Aufgaben der
bisher von ihm geleiteten Abteilung DA/Ausbau und Gebirgsmechanik in die Hände von Dipl.-Ing. Heinz
Lachenit.
Schließlich beendet am 30. September auch der Leiter der Abteilung Arbeitsschutz und Ergonomie, Horst
Köhler, seine aktive Laufbahn. Sein Nachfolger wird Dipl.-Ing. Norbert Zielniewicz.
Dipl.-Ing. Herbert Hamann wechselt im Oktober zum Bergwerk Ewald/Schlägel und Eisen nach Herten und wird
dort Umweltingenieur.
Am 01.12. kommt Markscheider Helmut Frisch vom Bergwerk Hugo zurück und leitet wieder die Abteilung
Markscheidewesen. Markscheider Ulrich Sauerhoff verläßt das Bergwerk Blumenthal/Haard.
Ende Dezember geht der Leiter der Sicherheitsabteilung Jörgen Breitenstein, in den Ruhestand und übergibt
sein Aufgabengebiet an Dipl.-Ing. Bernd Spiekermann.
Mitte August verstirbt der langjährige Leiter des Bergamtes Recklinghausen, der Leitende Bergdirektor a.D.
Georg Schlüter, kurz vor der Vollendung des 70. Lebensjahres. Er schied im August 1988 aus dem aktiven
Dienst aus und übergab damals Dr. Aloys Berg sein Amt.